Ausgangssituation

Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von regionalen Wetterereignissen wie lokalen Niederschlägen, Starkregen oder Hagel, die von den allgemeinen, meist überregionalen Wettervorhersagen nicht erkannt oder nur ungenau in Zeit und Ausmaß prognostiziert werden. Die daraus resultierenden Schäden, wie Kellerüberflutungen, Hagelschäden an Fahrzeugen oder gar Ernteausfälle, könnten durch eine Erhöhung der Anzahl lokal installierter Messstationen deutlich reduziert werden.

Naherholungsgebiete wie Parks oder Grünanlagen werden in der Regel nach einem festen Zeitplan von Landschaftspflegern – meist unter städtischer Verwaltung – bewirtschaftet.

Die Bewässerung von Bäumen, Hecken, Blumen und Gräsern erfordert je nach Witterung, Jahreszeit, Beschattung usw. unterschiedliche Rhythmen, die nur unzureichend im Voraus geplant werden können. Der Klimawandel verstärkt diesen Gegensatz und erfordert auch hier ein Umdenken. Durch den Einsatz geeigneter Mittel wie Luft- und Bodensensoren und der dahinter stehenden Technik mit Messdatenaufbereitung und Visualisierung können Bewässerungsmaßnahmen gezielter durchgeführt und Wasserressourcen eingespart werden. Darüber hinaus ist eine automatische Bewässerung auch von Grünstreifen an werktags stark befahrenen Schnellstraßen denkbar, die dadurch austrocknen und damit Brandgefahr oder Staus durch Bewässerungsfahrzeuge verursachen können (Stichwort SmartCity).

Die Effekte von städtischen Wärmeinseln (Urban heat island: UHI) haben erhebliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch von Gebäuden. Herkömmliche UHI-Untersuchungsmethoden sind oft nicht in der Lage, die hohe räumliche Dichte an Beobachtungen zu liefern, die notwendig ist, um kleinräumige Temperaturunterschiede in der UHI zu erkennen. Die Erfassung lokaler Lufttemperatur- und Luftströmungsdaten kann zur Abschätzung städtischer Wärmeinseln, der Heiz-/Kühllast von Gebäuden und der Funktion von Luftleitbahnen verwendet werden und mit Hilfe geeigneter Software einen positiven Einfluss auf die Stadtplanung haben. 1

Zielsetzung

Eine Messstation für Umweltdaten soll die Erfassung, Aufbereitung, Visualisierung und Ereigniskontrolle/Alarm ermöglichen. Die Messstation soll so entwickelt werden, dass sie hinsichtlich der integrierten Sensorik erweiterbar ist. Darüber hinaus soll die Messstation in der Lage sein, auch Daten von dezentralen und/oder drahtlosen Umweltsensoren zu erfassen und zu verarbeiten. Aufbau, Inbetriebnahme und Schulungsunterlagen sollen zielgruppengerecht (Lehrer und Schulklassen) durchgeführt werden.